Filterfotografie oder "weiche Wasser"...
...um ungewöhnlichere Bilder zu erreichen, bedarf es manchmal kleiner Hilfsmittel!
Eines dieser Hilfsmittel sind Filter, die vor ein Objektiv geschraubt werden können, um ein verändertes Ergebnis zu erzielen. Diese Methode ist recht kostspielig und umständlich, da man für jeden Objektivdurchmesser einen einzelnen Filter benötigt.
Hierfür gibt es eine günstigere, praktischere und ausgesprochen erfolgreiche Alternative: Die sogenannten Filterhalter die Steckfilter aufnehmen! Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung, die vorne seitlich ein bis drei Führungen aufweist, in die ein oder mehrere Filter eingeschoben werden können.
Um diverse Objektivdurchmesser abzudecken, werden Adapter für jeden Objektivdurchmesser angeboten und oder mitgeliefert.
Nehmen wir an du willst mit einem Objektiv von 82 mm Durchmesser fotografieren (dies gilt auch für alle anderen Durchmesser), dann schraubst du den Adapter 82 mm auf dein Objektiv und schiebst oder klemmst den oben beschriebenen Filterhalter auf diesen Adapter, dann noch den gewünschten Filter in die Führung einschieben und es kann losgehen...
Besonders nützlich ist diese Methode, wenn man Bilder wie hinter diesem LINK erreichen will! Dazu benötigt man – insbesondere bei Tageslicht – sogenannte ND-Filter (Neutral Dichte). Das sind Graufilter mit unterschiedlicher Dichte, d.h. sie lassen schlichtweg weniger Licht durch! Dies verlängert die Belichtungszeit derart, dass die „weichen Wasser“ oder andere ABNORMALITÄTEN** erreicht werden können.
Es gibt diese Filter mit folgenden Belichtungszeitverlängerungsfaktoren: x 2, x 4, x 8, x 16, x 32, x 64, x 128, x 250, x500 und x 1000. Bedeutet: Gemessene Belichtungszeit 1 Sek. x Filter x 4 = 4 Sek.! In dem Beispiel erreicht also ein x 32-Filter - 32 Sekunden!
Es wird immer wieder betont, dass die Filter farbneutral sein sollen. Für Leute die im RAW-Format fotografieren spielt es keine Rolle, da ein Farbstich durch einen nachträglichen Weißabgleich korrigiert werden kann! Trotzdem sollte schon auf die Qualität der Filter geachtet werden.
Es gibt eine ganze Reihe Filterhaltern, deshalb hier drei Beispiele, die zu guten Filterhaltern führen.
Der wohl günstigste – neben Cokin - ist das „K&F Konzept“-System. Ein etwas aufwändigerer ist der „Haida-Filterhalter“! Für die Filter selbst gilt: Es gibt sie recht günstig aber auch sehr teuer!
Meist ist das Maß: 100 x 100 mm und sie sind 2 mm stark. Die Verlaufsfilter – die von dunkel nach hell verlaufen – haben oft das Maß 100 x 150 mm. Ab etwa 14 mm Brennweite können die Filterapparaturen zu Vignettierungen führen, die aber auch korrigierbar sind.
**Wer z.B. bei Tageslicht vor einem Museum das imposante Gebäude – ohne Menschen davor - fotografieren will, kann dies nur mit einem oder zwei Graufiltern erreichen. Bei entsprechender Dichte der Filter wird die Belichtungszeit so stark verlängert, dass die Menschen vor dem Museum nicht mehr abgebildet werden.
Alles weitere geht nur über probieren...
14.11.21 - Karl Renken